Der größte Fehler beim einrichten eines Aquariums
wird gleich zu Beginn gemacht, es wird sich das Becken mit Zubehör
gekauft, Kies und Pflanzen dazu, Wasser rein und am nächsten Tag am besten
noch Fische die einem selbst am besten gefallen, egal ob sie zueinander
passen oder nicht.
Als erstes sollte man das Aquarium und das Zubehör
mit klarem heißen Wasser und einen Lappen reinigen, nicht mit irgendwelchen
Reinigern an die Sache rangehen, bei Flecken kann man ruhig etwas Essig
verwenden. Das Becken sollte man dann so aufstellen, das es keinem
direkten Sonnenlicht ausgesetzt ist.
Nun wird der Kies mit solange mit heißem Wasser
gespült bis das Wasser nicht mehr trüb wird, dann kann man den Kies vorne
4-5cm und hinten 8-10cm in das Becken einfüllen. Dekoration, wie Steine oder
Wurzeln, die vorher auch gereinigt wurden, kann man nun ins Becken legen.
nun beginnt man das Aquarium mit Wasser zu befüllen dazu stellt man am
besten einen Untertasse auf den Bodengrund wo das Wasser beim einfüllen
drauf fließen kann so wird der Kies nicht großartig aufgewirbelt. Ist
das Becken ca. 20 cm hoch befüllt, befestigt man den Regelheizer und den
Filter an die gewünschten Stellen, bevor man die Pflanzen ins Becken bringt
entfernt man die faulen Blätter und kürzt die Wurzeln auf wenige Zentimeter
Länge, die kleinwüchsigen Pflanzen kommen nach vorn und die großwüchsigen
nach hinten. Ist soweit alles eingerichtet kann das Aquarium ganz befüllt
werden. Aber man sollte es tunlichst vermeiden nun schon an Fische
einzusetzen.
Wenn die Pumpe nun läuft und die
Heizung das Wasser
auf die eingestellte Temperatur (meist sind 26° am Regler eingestellt)
bringt, lässt man das Becken 1- 5 Wochen so laufen. Man spricht hier
auch von der Einlaufzeit. Denn erst müssen sich im Aquarium bestimmte
Bakterien entwickeln, die
Nitrosomonas
und
Nitrobacter.
Durch Zersetzung von Pflanzenteilen und
Tierausscheidungen, im Wasser, entsteht Ammonium, welches aber für die
Fische selbst nicht giftig ist, erhöht sich aber der ph-Wert über 7 wird das
Ammonium in das giftige Ammoniak umgewandelt, da giftige Stoffe eine
Instabilität im Aquarium hervorrufen, gibt es in der Natur Bakterien, die
diese Giftstoffe wiederum umwandeln- die
Nitrosomonas, diese nehmen Ammonium oder Ammoniak auf und wandeln
es in Nitrit um, welches nun aber wiederum für die Fische giftig ist,
deswegen gibt es die Bakterien der Gattung
Nitrobacter, welche das giftige Nitrit in das ungiftige Nitrat
umwandeln, Alle drei Produkte die entstehen können die Pflanzen verwerten.
Das Aquarium kann also nur vernünftig funktionieren
wenn genug
Nitrosomonas und
Nitrobacter vorhanden sind. Diese Bakterien
schwimmen nun nicht im Wasser umher, vielleicht zu verschwinden kleinen
Mengen, hauptsächlich befinden sich diese nützlichen Bakterien im Filter und
im Bodengrund, sie sind sozusagen Substrat gebunden. Im neu befüllten
Aquarium kommen diese Bakterien nur in sehr kleinen mengen vor, mit den
Pflanzen eingebracht. Die Bakterien müssen nun im neuen Aquarium erstmal
Nahrung finden um sich zu vermehren und da es im Moment da nur abgestorbene
Pflanzenreste gibt und dadurch Ammonium oder Ammoniak entsteht, entwickeln
sich erstmal die
Nitrosomonas, da diese ja genug Nahrung finden im Gegensatz zu
den
Nitrobacter die
Nitrit zum wachsen brauchen, was ja noch nicht da ist. Nun fangen die
Nitrobacter an, das umgewandelte Ammonium oder Ammoniak als
Nitrit auszuscheiden, dieses verbleibt nun im Wasser und ist messbar, es
entsteht der so genannte
Nitritpeak. Wenn nun
Nitrit in ausreichender menge
im Wasser vorhanden ist, entwickeln sich die
Nitrobacter, diese nehmen nun das giftige
Nitrit auf und wandeln
es in Nitrat um und der
Nitritpeak verschwindet.
Man kann während der Einlaufzeit auch immer mal ein
wenig Futter, welches dann auch zersetzt wird ins Wasser geben, um so die
Entwicklung der Bakterien ein wenig zu beschleunigen.
In dieser Einlaufphase sollte man täglich die
Wasserwerte zumindest aber den Nitritgehalt messen, um zu sehen wann der der
Nitritpeak sich entwickelt und wann er abgebaut wird.
Erst wenn Der Nitritgehalt im Wasser nicht mehr
messbar ist, kann man die Fische einsetzen, aber auch hier sollte man nicht
gleich zu viele ins Becken einsetzen, denn durch einen schlagartigen
erhöhten Fischbesatz kann es wieder zu einem Nitritpeak kommen . Der
Fischbesatz sollte in neuen wie auch in eingelaufenen Becken immer langsam
angepasst werden.
Die Anzeichen einer Nitritvergiftung bei Fischen
sind:
1. Schnelle Atmung
2. Schwimmen an der Wasseroberfläche, trotz guter
Belüftung
3. Orientierungsstörungen oder schwanken der Fische
4. Plötzliches symptomloses versterben
Sollte während eines Besatzes ein Peak auftreten,
wechselt man zu 50% das Wasser, da unser Leitungswasser nur minimal mit
Nitrit belastet ist und der Wasserwechsel das Nitrit im Aquarium verdünnt
wird. Es muss dabei mehrmals täglich der Nitritwert gemessen werden und wenn
nötig auch mehrmals ein Wasserwechsel gemacht werden, bis da Gleichgewicht
im Aquarium wieder hergestellt ist.
Zusammenfassung:
Abgestorbene Pflanzenteile/
Tierausscheidungen --->Ammonium/Ammoniak----->Nitrit----------> Nitrat
Aktualisiert am:
23.08.20 19:27:54